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INCI-Name: Lanolin
Lanolin ist ein vielseitiger Inhaltsstoff für Salben und andere Kosmetikprodukte. Insbesondere stillende Mütter sind wahrscheinlich schon einmal auf den Inhaltsstoff Lanolin gestoßen. Doch was genau ist eigentlich Lanolin? Was macht es so besonders? Und gibt es Lanolin auch in Bio-Qualität und in zertifizierter Naturkosmetik?
Eigenschaften von Lanolin
Was ist Lanolin
Lanolin ist ein Sekret, dass von Schafen in ihren Talgdrüsen gebildet und von dort über die gesamte Wolle verteilt wird, um sie vor Regen, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Es bildet einen wachsartigen Schutzfilm auf den Wollfasern, der Nässe abperlen lässt und so die Schafe vor dem Nasswerden schützt.
Chemisch gesehen ist Lanolin ein Gemisch von Fettsäureestern, die aus langkettigen Fettsäuren und Wachssäuren bestehen, die an Fettalkohole, Wachsalkohole, Cholesterin und Lanosterol gebunden sind.
Wie wird Lanolin gewonnen?
Gewonnen wird Lanolin aus der geschorenen Wolle der Schafe. Dafür wird die geschorene Wolle zunächst gewaschen und das Lanolin aus dem Waschwasser abzentrifugiert. Ungewaschene Wolle kann dabei je nach Schafrasse ca. 8 – 16% Lanolin enthalten, die ins Waschwasser übergehen.
Das gewonnene Rohwollwachs wird anschließend gereinigt, um es von Verunreingungen zu befreien. Letztlich erhält man eine hellgelbe, salbenartige Masse mit einem schwachen, aber charakteristischen Geruch. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie kaum wasserlöslich ist, aber eine große Menge Wasser aufnehmen kann. Diese Eigenschaft schützt letztlich nicht nur die Haut der Schafe, sondern kann auch die menschliche Haut schützen und pflegen.
Deshalb wurde bereits im Altertum das Wollwachs zur Hautpflege genutzt und wurde z.B. von den Griechen als „Oesypus“ bezeichnet. Über die Jahrhunderte hinweg wurde es weiterhin vielerorts genutzt und wird heute sowohl im pharmazeutischen als auch im kosmetischen Bereich verwendet.
Einsatz von Lanolin in der Hautpflege
Bei der Hautpflege wird Lanolin vorwiegend aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden, weichmachenden und heilenden Eigenschaften eingesetzt.
Besonders geschätzt wird seine Fähigkeit, die Hautrauhigkeit deutlich zu vermindern. Lanolin kann sehr tief in die Hautschichten eindringen, weil es den hauteigenen Lipiden sehr stark ähnelt. Dort wirkt es als Feuchtigkeitsspeicher, da es sehr gut Wasser aufnehmen, aber bei Bedarf auch wieder abgeben kann. Zusätzlich bildet Lanolin einen Schutzfilm auf der Haut, der das Verdunsten von Wasser in der Haut vermindert. Dies führt dazu, dass die Haut deutlich glatter und weicher wird.
Da sich Lanolin mit Wasser sehr gut zu einer Wasser-in-Öl-Emulsion verbindet, kann es auch als Emulgator oder Co-Emulgator verwendet werden.
Anwendung und Wirkung von Lanolin in Kosmetik
Von der Verwendung von Lanolin in Hautpflegeprodukten kann insbesondere trockene und schuppige Haut profitieren, die damit deutlich glatter und weicher wird.
Da Lanolin außerdem die Hautgeneration fördert und entzündungshemmend wirkt, kann es auch sehr gut zur Pflege von geschädigter, neurodermitischer oder von Schuppenflechte betroffener Haut verwendet werden.
Besonders gern wird Lanolin zur Brustwarzenpflege bei stillenden Müttern eingesetzt, da es geruchs- und geschmacksneutral ist. Außerdem ist es komplett natürlich, so dass das Baby keine schädlichen Inhaltsstoffe beim Stillen aufnimmt. Gleichzeitig sorgt es nicht nur dafür, dass die Haut glatt und geschmeidig bleibt, sondern sorgt auch dafür, dass kleinere Wunden schneller verheilen. Dadurch wird insbesondere der Stillstart deutlich erleichtert.
Auch für die Pflege des Babys lässt sich Lanolin sehr gut einsetzen, denn es verhindert das Wundwerden am Po (Windeldermatitis), da es die Haut vor der Feuchtigkeit schützt und wunde Stellen schnell abheilen lässt.
Doch auch erwachsene Haut kann von der Pflege mit Lanolin profitieren. Insbesondere durch Sonne und UV-Strahlung strapazierte Haut kann sehr gut mit lanolinhaltigen Pflegeprodukten behandelt werden. Lanolin beschleunigt zudem die Heilung bei oberflächlichen Hautwunden (z.B. Abschürfungen).
Bei Erkältungen pflegt eine lanolinhaltige Nasensalbe die Schleimhäute und sorgt dafür, dass wunde Schnupfennasen schneller wieder abheilen.
Des Weiteren wird Lanolin gern in Lippenpflegeprodukten, wie z.B. von Hipi Faible, aber auch in Hautcremes, Shampoos usw. eingesetzt. Da es mit fast allen kosmetischen Inhaltsstoffen kombinierbar ist, sind die Einsatzmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Dabei werden sowohl die emulgierenden, als auch die pflegenden Eigenschaften des Lanolins genutzt. Auch als Konsistenzgeber wird Lanolin eingesetzt.
Nachteile von Lanolin
Obwohl Lanolin ein wunderbares und natürliches Mittel zu Hautpflege ist, ist es allerdings nicht ohne Nachteile.
So birgt Lanolin, wie nahezu alle natürlichen Inhaltsstoffe, das Risiko einer allergischen Reaktion. Allerdings wird das allergene Potential als eher gering eingestuft und betrifft in der Regel eher Personen mit bereits geschädigter Haut (z.B. Neurodermitiker). Sollte man eine allergische Reaktion auf Lanolin feststellen, gilt es, diesen Inhaltsstoff zukünftig zu vermeiden.
Bei fettiger und unreiner Haut kann Lanolin aufgrund des sich bildenden Schutzfilms verstärkter zu Unreinheiten führen. Deshalb bietet sich Lanolin eher zur Pflege sehr trockener Haut oder nur lokal, z.B. zur Lippenpflege, an.
Das größte Problem bei Lanolin ist aber die Verunreinigung mit Pestiziden. Zum Schutz vor Parasiten werden Schafe nämlich oftmals mit Chemikalien behandelt, die dann auch auf das gewonnene Lanolin übergehen können. Diese können die Haut reizen, zu unangenehmen Pusteln und juckender Haut führen. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf auf pestizidfreies Lanolin zu achten. Mittlerweile findet man vereinzelt auch Bio-Lanolin, das natürlich frei von Pestiziden ist.
Lanolin in zertifizierter Bio-Qualität
Bio-Lanolin stammt aus ökologischer Schafhaltung, bei der das Tierwohl und der Verzicht auf Pestizide an erster Stelle stehen. Leider ist dies aufgrund der klimatischen Bedingen nicht überall problemlos möglich und so war es lange Zeit nicht möglich, Bio-Lanolin mit einwandfrei nachvollziehbaren nachhaltigen und ökologischen Prozessketten zu finden.
Mittlerweile gibt es tolles Bio-Lanolin aus Patagonien. Dies liegt im Süden von Argentinien und eignet sich aufgrund des kühlen und trockenen Wetters sehr gut für die ökologische Schafhaltung, da es nur recht wenig Insekten gibt und riesige naturbelassene Flächen die Möglichkeit für einen ganzjährigen Auslauf in freier Wildbahn für die Schafe bieten.
Das dort gewonnene Lanolin ist frei von Pestiziden und dadurch auch sehr gut verträglich.
Naturkosmetik mit Bio-Lanolin
Auch in der Naturkosmetik wird Lanolin als natürlicher Rohstoff gern verwendet. Tolle Produkte mit Bio-Lanolin findet ihr bei Hipi Faible in Form von Lippenpflege in den Sorten Fresh Vanilla & Manuka Honey, Coconut & Bisabolol und Natural & Nothing Else.
*Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Hipi Faible.