Adventskalender aus dem Handel bestehen oft aus viel Plastik. Erfahrt hier, wie man ganz einfach einen Adventskalender stricken kann, der immer wieder nutzbar ist.
Dass wir bereits seit Jahren keine Adventskalender mehr für unsere Kinder kaufen, da diese meistens mit viel Plastik daher kommen und auch die Füllungen oft mehrfach verpackt sind, haben wir bereits letztes Jahr berichtet. In unserem Beitrag DIY Adventskalender haben wir euch bereits eine schnelle Variante gezeigt, wie man ohne Plastik und mit ganz viel wiederverwerteten Materialien schnell einen Adventskalender basteln kann.
Diese Variante ist zwar wirklich einfach und auch recht schnell gemacht, aber trotzdem schwirrte seit der letzten Bastelaktion der Gedanke in meinem Kopf herum, dass ich lieber einen Adventskalender hätte, der jedes Jahr wieder genutzt werden kann.
Schnell kam mir natürlich die Idee, die Säckchen einfach zu stricken. Zum einen, weil ich gern stricke und zum anderen, weil ich sowieso so viele Wollreste zu Hause hatte, die gern mal verstrickt werden wollten. Außerdem hatte ich ein Jahr Zeit, musste also die Nadeln nicht unbedingt glühen lassen, sondern konnte recht entspannt an die Sache heran gehen.
Wolle & Nadeln für den Adventskalender
Natürlich eignet sich ein Projekt wie dieser Adventskalender sehr gut für die Resteverwertung. Ich hatte zunächst überlegt, ob ich ihn aus Sockenwollresten stricken soll, habe mich aber letztlich dagegen entschieden. Grund dafür war zunächst, dass Sockenwolle in der Regel einen gewissen Anteil an tierischen Fasern hat und ich bei einer Lagerung über elf Monate Sorge hätte, dass der Adventskalender von Motten befallen wird. Außerdem wollte ich die einzelnen Säckchen gern einfarbig haben. Und da ich aus verschiedenen kleineren Projekte noch ein großes Kontingent an Baumwollgarn zu Hause hatte, bot es sich an, dieses für das Projekt „Adventskalender“ zu nutzen.
Benutzt habe ich:
- Lana Grossa Cotone (LL 125 m/50 g)
- Schachenmayr Catania (LL 125 m/50 g)
- Schachenmayr Cotton Time (LL 88 m/50 g)
Insgesamt habe ich fast 800 Gramm Garn verbraucht. Da mein Kalender für zwei Kinder ausgelegt ist (also 48 Säckchen), wären das bei einem Kind also ungefähr 400 Gramm.
Außerdem habe ich zwei Nadelspiele benutzt, einmal in Stärke 2,5 (Cotone und Catania) und einmal Stärke 3,5 (Cotton Time).
Die durch die etwas dickere Wolle leicht größeren Säckchen verwende ich für die „besonderen“ Tage im Dezember, also für den 6. und den 24.12.
Strickanleitung für die Säckchen
Säckchen mit Lana Grossa Cotone bzw. Schachenmayr Catania und Nadelstärke 2,5:
40 Maschen anschlagen und danach gleichmäßig auf die vier Nadeln des Nadelspiels verteilen.
Zunächst 8 Runden im kleinen Perlmuster stricken.
Kleines Perlmuster:
Erste Runde: 1 M rechts, 1 M links im Wechsel stricken
Zweite Runde: 1 M links, 1 M rechts im Wechsel stricken
Die beiden Runden solange wiederholen, bis die benötigte Rundenanzahl erreicht ist.
Danach eine Lochmusterrunde, um später das Bändchen anbringen zu können. Dafür immer abwechselnd einen Umschlag und zwei Maschen rechts zusammen stricken.
Anschließend glatt rechts stricken, bis das Säckchen ab Lochmusterrunde 14,5 cm misst.
Für den Abschluss das Säckchen auf links drehen (einfach das obere Ende durch die Mitte des Nadelspiels hindurch ziehen) und so zusammen legen, dass nun immer jeweils eine Masche von Nadel 1+4 (bzw. danach 2+3) zusammen rechts abgestrickt werden. Sobald man zwei Maschen auf der linken Nadel hat, wird die hintere über die vordere gehoben. So werden nach und nach alle Maschen abgestrickt und das Tütchen wird unten geschlossen. Wenn nur noch eine Masche übrig ist, den Faden abschneiden und durch diese Masche ziehen.
Nun müssen nur noch die Fäden vernäht werden und das Säckchen ist fertig.
Die Säckchen mit dem dickeren Garn und Nadelstärke 3,5 werden genauso gestrickt, allerdings werden nur 36 Maschen angeschlagen und das Kleine Perlmuster nur über 6 Runden gestrickt.
Insgesamt müssen (logischerweise) pro Kind 24 Säckchen gestrickt werden. Da mein Adventskalender für zwei Kinder ausgelegt ist, musste ich ganze 48 Säckchen stricken.
Die Zahlen an den Säckchen anbringen
Das Thema, wie ich die Zahlen auf die Säckchen bringen soll, hat mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. Das sind die Ideen, die mir dazu eingefallen sind:
- Zahlen aufsticken
- Sterne aus Pappe basteln, mit Zahlen beschriften und aufnähen
- Es gibt durchnummerierte Knöpfe für Adventskalender, die man aufnähen kann
- Zahlen häkeln und danach aufnähen
- Zahlen aufbügeln
Man sieht, es gibt durchaus einige Möglichkeiten, die man nutzen kann. Ich habe mich nach einigem Abwägen schließlich für die Variante entschieden, die Zahlen im Kettstich aufzusticken.
Wer ganz korrekt arbeiten will, kann die Zahlen vorschreiben (allerdings auf Gestricktem nicht so ganz einfach) und danach aufsticken. Ich hab es ehrlich gesagt frei Schnauze gemacht und das hat auch ganz gut geklappt.
Säckchen fertigstellen und aufhängen
Zunächst benötigen alle Säckchen noch ein Band, mit dem sie zusammengezogen und aufgehängt werden können. Ich habe dafür einen Rest Baumwollbändchen benutzt, den eine Kollegin mir geschenkt hat. Natürlich kann man auch Kordeln benutzen, sich aus dem Baumwollgarn Bändchen flechten oder Geschenkband oder was man sonst an geeigneten Bändchen etc. zu Hause hat, verwenden.
Das Band schneidet man dann einfach auf die benötigte Länge und fädelt es durch die Löcher der Lochmusterrunde.
Um die Säckchen etwas stabiler zu machen und es von außen schwerer erkennbar zu machen, was drin ist, haben wir dann noch gesammelte Toilettenpapierrollen hinein geschoben. Diesen Schritt kann man allerdings auch weglassen.
Zum Aufhängen der Säckchen haben wir wieder unser Weihnachtsbaum-Modell (siehe auch DIY Adventkalender für Kinder – Ganz einfach und schnell selber basteln) aus den Vorjahren genutzt. Dafür braucht ihr:
- Rundstab (oder auch gerade Äste)
- Kordel
- Eventuell eine Säge
Um den Baum zu basteln, kürzt die Rundstäbe auf das von euch benötigte Maß bzw. sortiert die gesammelten Äste der Größe nach. Legt die Rundstäbe auf den Boden und passt die Abstände entsprechend der Säckchengrößen an. Bereitet dann Schlaufen in der Kordel vor, schiebt die Rundstäbe rein und zieht diese einfach kräftig zusammen. Das ist ganz einfach und reicht von der Stabilität völlig aus. Einzig die Schlaufen an die richtige Stelle zu schieben kann mitunter etwas kniffelig sein, ist aber auch nicht schwer.
Nun muss man nur noch die Säckchen an die Stäbe knoten und fertig ist der selbstgemachte Adventskalender, der immer wieder genutzt werden kann.
Adventskalender befüllen
Zum Befüllen des Adventskalenders sind kaum Grenzen gesetzt. Reichlich Ideen und Tipps zum Befüllen findet ihr unter anderen auch in unserem Beitrag aus dem letzten Jahr.
Falls Stricken für euch nichts ist oder schlicht die Zeit nicht mehr reicht, dann ist unser anderer DIY Adventskalender übrigens eine ganz schnelle und einfache Alternative.