Spontan haben wir uns dazu entschlossen für unsere Halloween Party aus Holz und Lack einen schaurigen Grabstein zu bauen. Wie schnell uns einfach das geht, lest ihr hier.
Wie schon im Beitrag Halloween Party – Tipps für eine nachhaltige Feier und DIY-Deko geschrieben, haben wir die meiste Deko für unsere Halloween Party zusammen mit den Kindern gebastelt und die Kinder waren wirklich mit Begeisterung dabei. Gleichzeitig kam uns am letzten Samstag die Idee, einen schaurigen Grabstein straßenseitig ans Haus zu schrauben und unseren alten Kasten ein wenig spukiger erscheinen zu lassen. Aus der spontanen Idee wurde Improvisation Halloween Dekoration. Dekoration aus allem, was sich bei uns spontan so finden ließ.
Mit wenigen Dingen (Holz und Lack) und etwas Kreativität lässt sich mit einfachen Mitteln tatsächlich tolle Dekoration selber bauen. So beispielsweise unser Grabstein mit einem schaurigen Spruch und einem morbiden Aussehen. Oder ein lustig schauriger Vampir Minion, der zeitgleich entstand, um das kleine Reststück auch noch zu verwerten.
Was benötigt man dafür?
Mit ein wenig Kreativität braucht man nicht viel Material kaufen. Die diesjährige Halloween Dekoration ist Improvisation pur. Wir haben uns erst am Samstagnachmittag dazu entschieden und einfach geschaut was wir noch so herum liegen haben. Unsere DIY Halloween Dekoration ist komplett aus dem Bestand und Resten anderer Projekte entstanden. Schaut also einfach mal nach was Keller, Schuppen oder Abstellraum hergibt. Es ist auch völlig egal ihr MDF, OSB oder Massivholz verwendet.
So lag bei uns noch ein Stück MDF-Platte herum und die Farben und Lacke stammen noch vom Bau unseres Kinderspielhaus, vom Anlegen unseres Gartens oder von Reparaturarbeiten an alten Holztüren. Wie auf den Bildern zu sehen, haben wir wirklich einfach verwendet was da war. Bei den Farben und Lacken war uns auch egal, ob diese für Holz oder Metall gedacht sind. Ebenso, ob es sich um Acryllack (Wasserbasis) oder Kunstharzlack (lösemittelhaltig) handelt. Nehmt einfach was ihr gerade habt und farblich passt. Braucht euren Bestand auf, bevor die Lacke eintrocknen und entsorgt werden müssen.
Wie soll der Grabstein aussehen? Anregung finden!
Zunächst müsst ihr festlegen wie euer Grabstein aussehen soll. Wir haben kurz über die Google Bildersuche recherchiert und uns so für ein grobes Design entschieden. Dieses solltet ihr dann bewusst freihändig auf die Holzplatte übertragen, um einen etwas ungenauen und morbiden Eindruck zu erzeugen. Es gibt hier überhaupt keinen Grund genau zu arbeiten.
Grabstein aussägen und schleifen
Habt ihr euch für ein Design entschieden und auf die Platte gebracht, dann braucht ihr zum Aussägen eine Stichsäge. Auch hier müsst ihr nicht sonderlich gründlich arbeiten, denn die Ungenauigkeiten erhöhen den schaurigen Effekt. Wir haben sogar ein grobes Sägeblatt verwendet, mit dem man recht schnell sägen kann. Im Anschluss solltet ihr die Kanten kurz anschleifen und entschärfen.
Grabstein lackieren
Zunächst haben wir die Rückseite kurz mit einem dunklen Lack grundiert und noch feucht gewendet. Für die Vorderseite haben wir einen Metallschutzlack benutzt. Wir hatten noch einen Rest Hammerschlag Lack, der sich prima für den Grabstein eignete. Der Lack benötigt auf MDF allerdings etwas länger zum Trocknen, da dieser eigentlich für Metall entwickelt wurde. Alternativ verwendet einen wasserbasierten grauen Lack. Lasst das Ganze dann über Nacht trocknen.
Für die großen Buchstaben erstellt euch eine Vorlage. Einfach ausdrucken und ausschneiden. Die Buchstaben auflegen, mit den Fingern aufdrücken und mit einem schwarzen Edding die Konturen nachziehen. Über den Buchstaben mit dem Edding freihändig eine Fledermaus aufmalen. Dann alles mit schwarzem Lack ausmalen. Wer mag, fügt dem Grabstein freihand mit dem Pinsel noch ein paar Konturen hinzu.
Verwendet hierfür ganz kleine Pinsel, sonst könnt ihr nicht filigran genug arbeiten. Wir haben einfach alte Pinsel aus einem Wassermalkasten verwendet. Wasserlösliche Lacke lassen sich auch rückstandsfrei auswaschen, so dass die Pinsel weiterverwendet werden können.
Bei Kunsthatzlack müsst ihr den Pinsel nach einmaliger Verwendung entsorgen, da der Lack nicht auswaschbar ist. Falls ihr den Pinsel allerdings nach einigen Stunden nochmal wieder verwenden wollt, dann macht einfach etwas Frischhaltefolie um den Pinsel, so trocknet dieser nicht aus.
Ein schauriger Spruch
Bei einem Glas Wein haben wir uns Gedanken zu einem schaurigen Spruch gemacht. Zufrieden waren wir allerdings nicht und die zündende Idee kam am nächsten Morgen (wie sollte es anders sein) unter der Dusche. Der Spruch ist ohne Copyright, ihr dürft diesen also gerne verwenden. Nutzt ihr diesen online, dann wäre aber eine Quellenangabe nett:
Hier liegt Luke,
er starb ohne Blut,
im letzten März,
mit einem Flock durchs Herz,
bleibt er nicht liegen,
wir werden ihn wieder kriegen.
Den Spruch haben wir ebenfalls einfach mit dem Edding auf den Grabstein geschrieben. Bei euch sieht das sicherlich besser aus, denn bei solchen Dingen sind wir nicht so begabt. Alternativ könnte man auch einen Aufkleber anfertigen lassen und die filigrane Schrift so auf den Grabstein bringen.
Nachdem ihr die Schrift auf den Grabstein gebracht habt, solltet ihr diese mit dem Edding noch ein zweites Mal vorsichtig nachziehen, damit diese gleichmäßiger und intensiver wirkt. Bei Edding sieht man ansonsten den Ansatz- und Absatzpunkt, was nicht so schön wirkt.
Geburtsjahr und Todesjahr haben wir ebenfalls mit Edding vorgezeichnet und im Anschluss mit einem feinen Pinsel und schwarzem Lack ausgemalt. Das haben wir dann einige Stunden trocknen lassen und mit demselben Pinsel das Todesjahr durchgestrichen und „Bin zurück“ mit weißem Lack vorsichtig darunter geschrieben. Ein bisschen schwarzer Humor muss sein! ;-)
Fehler lassen sich ausbügeln
Improvisation und Schnelligkeit verursachen auch schon mal Fehler, wie der eine oder andere von euch sicherlich schon wahrgenommen hat. Ich war durch ein Telefonat etwas abgelenkt und habe währenddessen die Buchstaben falsch angeordnet. Im Anschluss habe ich mir darüber keinerlei Gedanken mehr gemacht, nicht nochmal kontrolliert und es ist mir erst aufgefallen, als schon alles feinsäuberlich ausgemalt war.
Dank des Kunstharzlacks – der sehr gut deckt – konnte ich den Fehler aber leicht wieder ausbügeln. Mit dem letzten bisschen Lack aus der Dose habe ich das I übermalt und das P angepasst. So wurde aus dem P ein I und das P neu aufgemalt und aus dem RPI das gewollte RIP. Ärgerlich, kann aber passieren. Glaubt mir, ich habe mich sehr geärgert. ;-) Also passt besser auf und lasst euch nicht ablenken.
Zeitaufwand
Der Zeitaufwand für den Grabstein beläuft sich auf etwa anderthalb – zwei Stunden. Mit Suche und Zusammentragen der Arbeitsmittel auf etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Das ist inklusive Recherche, aufzeichnen, aussägen und lackieren. Die Pausen für das Trocknen der Lacke sind aber abgezogen.
Fertig ist der Grabstein für die Halloween Party
Zum Abschluss haben wir dem Grabstein auf der Rückseite noch ein paar Streifen Klebefilz verpasst, so das zu unseren Fassadenklinker ein gewisser Abstand gewährleistet ist. So kann keine Farbe abgeschabt werden und man läuft nicht Gefahr, das die Fassade ggf. verdreckt wird.
Das Anbringen an der Hausfront dauert etwa 5 Minuten. Allerdings mussten wir auch keine Löcher mehr bohren. Unsere Fassade hat aus vorherigen Generationen diverse Löcher und Dübel, die sich für die Befestigung eignen.
Viel Spaß beim Nachbauen.