Bereits letzten Freitag erhielt ich mal wieder die neueste Öko-Test. Und auch diesen Monat gibt es wieder einige interessante Testberichte im Bereich Kosmetik. So widmete Öko-Test sich diesmal Babyölen, die viele ja nicht nur zur Babypflege verwenden, Lippenpflege und getönten Tagescremes. Die Ergebnisse waren wie immer in weiten Teilen alles andere als erfreulich. Ich habe euch deswegen die wichtigsten Infos mal kurz zusammen gefasst.
Babyöle
Babyöle kann man vielseitig einsetzen, nicht nur zur Pflege von Babys Po, sondern auch als pflegenden Badezusatz oder zur Hautpflege von Erwachsenen. Aber egal, wofür man sie verwendet, die Inhaltsstoffe sollten trotzdem in Ordnung sein und für Babys sogar höheren Ansprüchen genügen. Deshalb hat Öko-Test zum wiederholten Male Babyöle auf den Prüfstand gestellt.
Die Ergebnisse waren diesmal auch gar nicht so schlecht. Bis auf ein Produkt erhielten alle Babyöle im Test ein „sehr gut“ oder „gut“. Nur das „Beauty Baby Hautöl“ vom Müller Drogeriemarkt erhielt aufgrund enthaltener Mineralöle und Parfüm ein „befriedigend“.
Abwertungen gab es diesmal zum einen für enthaltene Mineralöle/Paraffine, da diese sich schlecht ins natürliche Gleichgewicht der Haut einfügen und sich im Körper ablagern können. Hier sind Pflanzenöle eindeutig die bessere Alternative, welche auch in den meisten Produkten enthalten waren. Nur das bereits erwähnte Produkt von Müller und ein Babyöl von Penaten enthielten diese unnötigen Mineralöle.
Zum anderen wertete Öko-Test für enthaltene Duftstoffe ab, weil diese gerade die Haut im Windelbereich unnötig reizen können. Ohne diese kamen nur die sechs mit „sehr gut“ bewerteten Produkte von Lavera, Madara, Weleda, Babydream (Rossmann), Babylove (dm) und Bübchen aus. Wer also das Babyöl wirklich zur Pflege der empfindlichen Babyhaut nutzen will, sollte zu diesen Produkten greifen. Zur Pflege der erwachsenen Haut sind die mit „gut“ bewerteten Babyöle aber durchaus geeignet.
Den kompletten Artikel mit allen Testergebnissen findet ihr in der aktuellen Öko-Test. Einen Teil des Artikels könnt ihr online nachlesen.
Lippenpflege
Jetzt wo es wieder kälter wird, greifen viele wieder häufiger zu diversen Lippenpflegeprodukten, damit die empfindliche Haut an den Lippen nicht spröde und rissig wird. Dies war auch ein Grund für Öko-Test, einige auf dem Markt befindliche Artikel zur Lippenpflege unter die Lupe zu nehmen.
Die Ergebnisse sind allerdings ziemlich ernüchternd. Von 24 Produkten im Test erhielten nur 8 ein „sehr gut“, von denen bereits fünf auf die Produkte aus dem Naturkosmetiksektor gingen. Die Note „gut“ wurde gar nicht vergeben. Im Gegenzug gab es fünfmal die Note „ungenügend“ und dreimal „mangelhaft“.
In nahezu allen konventionellen Produkten sind Mineralöle/Paraffine enthalten, die gerade bei Lippenpflege sehr kritisch sind, da sie dort sehr schnell in den Körper gelangen und sich dort ablagern können. Deswegen wertet Öko-Test diese Produkte direkt um zwei Punkte ab, so dass maximal noch ein „befriedigend“ erreicht werden kann.
Bei den fünf Produkten, die als „ungenügend“ eingestuft wurden, kommen aber noch einige andere Faktoren hinzu. So sind dies bspw. halogenorganische Verbindungen (Bebe Young Care) und bedenkliche Farbstoffe (Coca-Cola Lip Smacker, Labello Natural Volume). Im Lippenbalsam von Blistex finden sich außerdem Silikone, PEGs und bedenkliche UV-Filter. Ähnlich sieht es beim Garnier Lip Cocoon aus, der davon nur auf die Silikone verzichtet.
Interessant ist des weiteren, dass die beiden mit Abstand teuersten Produkte im Test, nämlich der „Biotherm Aquasource Levres LSF 8“ und der „Clinique Superbalm“, nur die Note „ausreichend“ erhalten haben.
Die kompletten Testergebnisse findet ihr in der aktuellen Öko-Test. Den dazugehörigen Artikel könnt ihr auch online auf der Internetseite von Öko-Test lesen.
Meine eigene Erfahrung in Sachen Lippenpflege ist die, dass meine Lippen deutlich weniger austrocknen und spröde werden, seitdem ich kategorisch nur noch Naturkosmetik verwende. Dies liegt mit Sicherheit an den fehlenden Mineralölen, die aufgrund der fehlenden Pflegekomponente auch in Verdacht stehen, die Lippen eher auszutrocknen und dadurch quasi einen „süchtigmachenden“ Effekt bewirken, weil man ständig nachcremen muss. Hochwertige Pflanzenöle hingegen pflegen die Lippen langanhaltender und man muss nicht ständig nachschmieren.
Getönte Tagescremes
Wenn im Winter die Sommerbräune langsam verblasst, greifen viele gern zu getönten Tagescremes, da die Haut damit ausgeglichener erscheint und trotzdem natürlicher aussieht als bei Anwendung eines Make-ups. Liest man allerdings die neuesten Ergebnisse von Öko-Test, stellt sich die Frage, ob man nicht lieber blass aussehen will.
So haben von 17 getesteten Produkten immerhin fünf mit „ungenügend“ und eins mit „mangelhaft“ abgeschlossen. Mit „sehr gut“ haben nur die fünf Naturkosmetikprodukte und zwei der konventionellen Anbieter abgeschlossen.
In allen mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ bewerteten Produkten wurden PEGs gefunden, welche die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können. Hinzu kommen bei den Produkten von Chanel, Clarins, Oil of Olaz und Vichy polyzyklische Moschusverbindungen, welche hormonell wirken können. Bedenkliche UV-Filter sind außerdem in nahezu allen konventionellen Produkten enthalten. Halogenorganische Verbindungen wurden in den Produkten von Chanel und Vichy gefunden.
Alles in allem warten wieder gerade die teuren Produkte aus Parfumerie und Apotheke den größten bedenklichen Chemiecocktail auf. Meiner Meinung nach, stehen bei diesen Anbietern Preis und Leistung in keinerlei vernünftigen Verhältnis, sondern man zahlt nur den Namen.
Insgesamt kann ich mich der Empfehlung von Öko-Test anschließen, lieber auf zertifizierte Naturkosmetik zurück zu greifen.
Den kompletten Artikel mit allen Testergebnissen findet ihr in der aktuellen Öko-Test. Einen Teil des Artikels könnt ihr online nachlesen.
Sonstiges
Auch zwei neue Kosmetikprodukte wurden von Öko-Test auf den Prüfstand gestellt. So erhielt der Lipgloss „MNY Maybelline New York My Gloss“ die Note “ungenügend”, da sich hier neben Mineralölen/Silikonen auch noch ein halogenorganischer Farbstoff und der Farbstoff Tartrazin nachweisen ließen. Insbesondere letzterer steht bei oraler Aufnahme im Verdacht, Unverträglichkeitsreaktionen wie Juckreiz oder Asthma auszulösen.
Nicht wesentlich besser schnitt das „Nivea Anti-Schuppen Aufbau Shampoo Pure Repair“ ab. Es erhielt aufgrund enthaltener PEGs und halogenorganischer Substanzen die Note „ausreichend“. Bei der halogenorganischen Substanz handelt es sich um Climabozol, welches im Körper den krebsverdächtigen Stoff Chlorphenol abspalten kann.
Über Öko-Test
Öko-Test (Homepage) ist ein Verbraucher-Magazin das seinen Schwerpunkt auf ökologische Themen (Umwelt-, Sozial- und Gesundheitsverträglichkeit der Produkte) legt. Öko-Test prüft hierzu in den monatlichen Ausgaben Produkte des täglichen Lebens nach entsprechenden Gesichtspunkten. Bei den Produkten handelt es sich von Haushaltsartikeln über Nahrungsmittel, Kleidung und Wohnen bis hin zu Produkten für Kinder. Regelmäßig gibt es auch Sonderhefte mit Spezialthemen.
Als ein selbsterklärter Vertreter des Verbraucherschutzes war Öko-Test aufgrund von Artikeln und Tests bereits mit über 410 Klagen konfrontiert, hat davon aber nach eigenen Angaben allerdings nur eine im Jahr 1988 verloren. (Quelle: Wikipedia)
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