Bereits am 07.Juni 2013 ist ein neues Sonderheft von Ökotest erschienen. Nachdem ich bereits bei mehreren Zeitschriftenhändlern geschaut hatte, wurde ich letzte Woche bei uns im Bioladen endlich fündig. Nach kurzem Durchblättern war dann auch schnell klar: dieses Heft musste sofort mit…
Die Themen
Natürlich dreht sich alles in diesem Heft rund um Naturkosmetik. Sehr gut strukturiert, führt Ökotest durch die verschiedenen Themenbereiche. So werden zum Beispiel die verschiedenen Naturkosmetik-Marken vorgestellt, die in Deutschland erhältlich sind. Dabei beschränkt sich Ökotest nicht nur auf die hier heimischen Hersteller, sondern bezieht auch Firmen aus dem Ausland mit ein.
Sehr informativ ist auch der Artikel, in dem die verschiedenen Naturkosmetik-Siegel vorgestellt werden. Gerade in Zeiten, in denen viele konventionelle Anbieter versuchen, durch sog. „naturnahe“ Produkte auch etwas vom Kuchen abzubekommen (siehe auch Tests „Etikettenschwindel“), ist es sinnvoll, sich mit diesen Siegeln mal auseinander zu setzen.
Dann gibt es viele Informationen dazu, wie sich Naturkosmetik vom Discounter oder Drogeriemarkt von den alteingesessenen Marken unterscheidet, was man beim Besuch bei der Naturkosmetikerin oder -friseur/in zu erwarten hat, was Naturkosmetik in Sachen Anti-Aging zu bieten hat, welche Produkte der Naturkosmetik-Sektor anbietet und was dabei zu beachten ist usw.
Positiv finde ich des weiteren, dass Ökotest sich außerdem in einem Artikel kritisch damit auseinandersetzt, dass auch Naturkosmetik allergische Reaktionen hervorrufen kann. Außerdem gibt es eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Tierversuche im Kosmetikbereich. So wird nicht nur der Nutzen von Tierversuchen anschaulich in Frage gestellt, sondern auch die Alternativen aufgezeigt und die neueste Gesetzeslage in Sachen Verbot von Tierversuchen erläutert.
Für alle Anhänger von „Fairtrade“ gibt es auch noch Artikel darüber, wo einzelne Naturkosmetik-Hersteller ihre Rohstoffe beziehen. Hier geht es bspw. um Arganöl aus Marokko für I+M, Cashewsaft aus Brasilien für Santaverde etc.
Sehr spannend fand ich auch die Artikel zum Thema „Kosmetik selbermachen“, da ich vor einiger Zeit Kosmetik ebenfalls selbst gerührt habe. Einige Inspirationen kann man sich auch online bei Ökotest holen. Dazu passend gibt es außerdem noch einen Artikel über verschiedene Inhaltsstoffe, die in Naturkosmetik verwendet werden.
Ansonsten finden sich noch viele kleine Tipps und Infos rund um Kosmetik und Co. in diesem Heft. Alles in allem sind die Themen sehr breit gefächert und es ist für jeden etwas dabei.
Die Tests
Insgesamt gibt es in diesem Heft 3 Testberichte:
Naturkosmetik im Test: Alles ist gut!
Quer durch alle Kategorien hat Ökotest Naturkosmetik getestet und aufgelistet. Hier finden sich Gesichtspflegeprodukte, Körperpflege, Haarpflege, Männerpflege usw. Und wie eigentlich zu erwarten, schneiden nahezu alle Produkte mit „sehr gut“ ab. Mal wieder erfreulich und immer wieder ein Grund, zu Naturkosmetik zu greifen, wie ich finde.
Naturkosmetik, Neuheiten: Frisches Grün
Auch im Naturkosmetik-Sektor gibt es immer mal wieder neue Produkte. Ökotest hat sich ein paar davon geschnappt und sie auf Herz und Nieren geprüft. Aber auch hier konnte die zertifizierte Naturkosmetik mal wieder punkten.
Sehr interessant ist dazu das Interview, warum auch Naturkosmetik-Hersteller dazu gezwungen sind, Produkte vom Markt zu nehmen und neue Produkte zu etablieren.
Naturkosmetik, Pseudo: Etikettenschwindel
Für mich eindeutig der spannendste Test im Heft, denn mich nervt schon länger, dass viele mit purer Chemie versuchen auf den Naturkosmetik-Zug aufzuspringen. So ist es mir schon häufiger aufgestoßen, dass in Kaufhäusern in der „Naturkosmetik-Ecke“ Produkte stehen, die diesen Namen alles andere als verdient haben.
So enttarnt Ökotest viele dieser sogenannten Naturprodukte als reine Chemieprodukte – oftmals auch noch mit bedenklichen Inhaltsstoffen. Mit von der Partie sind dabei z.B. Grabtree & Evelyn, Hildegard Braukmann, Origins, Yes to Carrots, Yves Rocher, Ahava, Aveda, Biotherm, Medicos, La Nature und Kiehl’s. Bei einigen dieser Marken war ich echt überrascht, dass sie so schlecht abgeschnitten haben.
Als Fazit kann man daraus eigentlich nur ziehen, dass man besser zertifizierte Naturkosmetik kaufen sollte, d.h. mit einem Siegel von Natrue, BDIH oder ähnlichem.
Buchtipps
Da es im Heft zwei Buchtipps gab, die ich sehr interessant fand, möchte ich diese hier ebenfalls aufgreifen:
Naturkosmetik aus meinem Garten
Naturkosmetik einfach selbst gemacht: Von Shampoo bis FußbalsamIch kenne bisher keines der beiden Bücher, finde sie aber von der Thematik her sehr interessant. Vielleicht gönne ich mir eines davon demnächst mal, dann werde ich hier davon berichten. Falls jemand die Bücher kennt, darf er gern in den Kommentaren seine Meinung dazu hinterlassen :-)
Fazit
Obwohl ich mich schon seit Jahren mit Naturkosmetik beschäftige und es von daher jetzt nicht so wahnsinnig viele neue Informationen gab, fand ich das Heft sehr interessant. Man hat hier auf einen Blick viele interessante Informationen zu Naturkosmetik, Siegeln und Anbietern, so dass es als Nachschlagewerk sicher noch häufiger zum Einsatz kommen wird.
Allen, die gerade erst anfangen, sich mit Naturkosmetik auseinander zu setzen, kann ich dieses Heft nur wärmstens empfehlen, weil man wirklich kaum so viele Informationen in so kompakter Form sonst irgendwo findet.
Kaufen kann man es für 5 Euro in gutsortierten Zeitschriftenläden, Bio-Läden oder direkt online bei Ökotest.
Wer jetzt neugierig geworden ist auf Naturkosmetik, dem kann ich nur raten, mal den Onlineshop Ecco Verde zu besuchen. Hier gibt es eine sehr gute Auswahl an Naturkosmetik und durch diverse Rabatt-Aktionen zahlt man häufig weniger als im Laden.