Mittlerweile gibt es immer mehr Menschen, die sich damit auseinander setzen, welche Inhaltsstoffe in ihrer Kosmetik sind und die aufgrund vieler problematischer Inhaltsstoffe in konventioneller Kosmetik gern auf Naturkosmetik umsteigen wollen. Aufgrund eigener Erfahrungen weiß ich, dass das nicht immer sofort reibungslos verläuft, sondern dass es durchaus einige Rückschläge geben kann. Aus diesem Grund habe ich einmal ein paar Tipps zusammen getragen, die mir selbst geholfen haben.
Umstellung auf Naturkosmetik – wo anfangen?
Hat man erst einmal den Entschluss gefasst, die eigene Pflege auf Naturkosmetik umzustellen, möchte man das am liebsten so schnell wie möglich machen. Da aber Naturkosmetik in vielen Punkten andere Ansatzpunkte hat als konventionelle, müssen sich Haut und Haar erst einmal umstellen.
Deshalb würde ich empfehlen, als ersten Schritt mit der Körperpflege anzufangen. Da konventionelle Duschgels sehr oft aggressive Tenside und Mikroplastik enthalten, sind sie ein perfekter Einstieg in die Naturkosmetik. Außerdem erhält man mittlerweile gute und günstige Naturkosmetikprodukte im Bereich der Duschpflege ohne Probleme in jedem Drogeriemarkt. Gleiches gilt für Bodylotions, -cremes oder -buttern.
Für welche Produkte man sich im Bereich Körperpflege entscheidet, hängt von persönlichen Vorlieben und der Hautbeschaffenheit ab. Wer sehr trockene Haut hat, sollte lieber zu Duschcremes und Bodybuttern greifen. Bei unproblematischer Haut kann man einfach die Nase entscheiden lassen. Wobei wir da schon direkt beim nächsten Thema sind…
Wer jahrelang nur konventionelle Produkte benutzt hat, für den sind die Düfte im Naturkosmetikbereich mitunter erst einmal ein wenig gewöhnungsbedürftig. Da keine synthetischen Duftstoffe eingesetzt werden können, ist das Spektrum an möglichen Düften deutlich eingeschränkter. So duftet Naturkosmetik meistens deutlich weniger stark als konventionelle Produkte und auch die Duftrichtungen sind oftmals eher fruchtig oder blumig.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass die Nase sich schnell an die neuen Düfte gewöhnt. Mittlerweile finde ich die meisten konventionellen Produkte viel zu stark beduftet und viele Düfte sind mir einfach zu künstlich und aufdringlich.
Außerdem finde ich, dass die Vorteile von Naturkosmetik für mich den kleinen Nachteil beim Duft (sofern man diesen überhaupt so sehen möchte) absolut aufwiegen. So habe ich früher insbesondere im Winter immer mit richtig trockener Haut zu kämpfen gehabt. Trotz regelmäßigen Eincremens war insbesondere die Haut an meinen Schienbeinen immer richtig schuppig. Fuhr man mit der Hand darüber, rieselte es regelrecht Hautschuppen. Dieses Problem habe ich überhaupt nicht mehr, seitdem ich auf Naturkosmetik umgestellt habe.
Grund dafür ist einerseits, dass die milderen Tenside nicht so stark austrocknen (besonders stark hab ich das an meinen Händen gemerkt, siehe hier) und andererseits die Produkte durch den meist deutlich höheren Anteil an pflegenden Pflanzenölen auch besser pflegen.
Umstellung bei der Haarpflege
Dass die Umstellung der Haarpflege von konventionellen Produkten auf Naturkosmetik durchaus von Problemen begleitet sein kann, ist in vielen Köpfen sehr präsent und viele schrecken deshalb davor zurück. Allerdings kann man das so ganz pauschal gar nicht sagen. Vielmehr kommt es darauf an, welche Produkte man vorher verwendet hat, denn das größte Problem entsteht, wenn vorher stark silikonhaltige Produkte verwendet wurden.
Silikone legen sich wie ein Film um die Haare und lassen sie glatt und gepflegt aussehen, auch wenn sie eigentlich kaputt und spröde sind. Lässt man die Silikone in der Pflege weg, kann es passieren, dass die Haare erst einmal struppiger werden und weniger gepflegt erscheinen. Dieses ist aber genauso gegeben wenn man auf silikonfreie konventionelle Produkte umsteigt, von denen es mittlerweile auch einige auf dem Markt gibt.
Obwohl es zwischenzeitlich viele konventionelle Shampoos gibt, die silikonfrei sind, lohnt sich meiner Meinung nach trotzdem die Umstellung auf Naturkosmetik, da die enthaltenen Tenside einfach viel milder sind. Ich hatte früher mit konventionellem Shampoos immer wahnsinnige Probleme mit der Kopfhaut. Sie war schuppig und juckte. Bei manchen Shampoos wurde es so schlimm, dass ich mir die Kopfhaut am liebsten vom Kopf gekratzt hätte. Seitdem ich konsequent Naturkosmetik benutze, habe ich diese Probleme nicht mehr. Deshalb kann ich gerade Leuten mit empfindlicher Kopfhaut diesen Schritt empfehlen.
Ein guter Einstieg in die Naturkosmetik sind meiner Erfahrung nach die Shampoos von Lavera. Von Anwendung und Wirkung kommen diese konventionellen Shampoos schon sehr nahe. Sie schäumen sehr gut und machen die Haare nicht so stumpf, wie manch andere Naturkosmetikshampoos es tun. Außerdem sind sie mittlerweile in nahezu allen Drogeriemärkten verfügbar und somit leicht zu bekommen. Auch preislich liegen sie eher im unteren Segment. Wenn die Umstellung damit erfolgreich gelungen ist, kann man sich immer noch bei den vielen anderen Marken umsehen.
Wirken die Haare bei der Umstellung erst einmal ungepflegt und struppig, hilft letztlich nur Geduld und viel Pflege, z.B. ein pflegendes Öl in die Haarspitzen geben oder über Nacht einwirken lassen. Auch die Verwendung von Leave-ins oder Pflegespülungen ist absolut sinnvoll.
So stellst du deine Gesichtspflege um
Während die Umstellung von Körper- und Haarpflege bei mir absolut problemlos klappte, hatte ich größere Schwierigkeiten bei der Gesichtspflege. Lange Zeit habe ich einfach nicht die richtige Pflege für meine Haut gefunden und bin immer ein wenig zwischen konventionellen Produkten mit akzeptablen Inhaltsstoffen und Naturkosmetik hin und her gewechselt. Meiner Haut hat das nicht wirklich gut getan, sie wurde zunehmend schwieriger, sie war trocken und trotzdem hatte ich mit Unreinheiten zu kämpfen.
Die besten Entscheidung meines Lebens war es schließlich, zu einer Naturkosmetikerin zu gehen. Diese analysierte meine Haut und gab mir Tipps, welche Gesichtspflege ich verwenden sollte. Außerdem riet sie mir eindringlich, Naturkosmetik und konventionelle Produkte nicht zu mischen, da diese komplett unterschiedliche Ansatzpunkte und Wirkweisen haben. Mit den Ratschlägen dieser Kosmetikerin schaffte ich es schließlich erfolgreich, auch meine Gesichtspflege umzustellen. Mittlerweile nutze ich bereits seit mehreren Jahren ausschließlich Naturkosmetik im Gesicht und komme sehr gut damit zurecht. Ich weiß, worauf ich achten muss und kann auch mal zwischen Marken und Produkten wechseln.
Wer keine Gelegenheit hat, zu einer Naturkosmetikerin zu gehen, dem möchte ich folgende Tipps mit auf den Weg geben:
- Schaut euch eure Haut genau an und kauft Produkte, die zu eurem Hauttyp passen.
- Gebt eurer Haut ausreichend Zeit, sich an das neue Produkte zu gewöhnen. Da Naturkosmetik auf die Selbstregenerationsfähigkeit der Haut setzt und sie nicht mit Silikonen o.ä. abdichtet, braucht es oftmals eine Weile, bis die Haut sich umgestellt hat. Einer neuen Gesichtspflege sollte man mindestens 3-4 Wochen Zeit geben, bevor man ggf. wechselt. Natürlich vorbehaltlich der Tatsache, dass keine allergischen Reaktionen auftreten.
- In der Umstellungsphase kann es sein, dass die Haut mit Pickeln und Unreinheiten reagiert. So schwer es fällt, aber nun heißt es erst einmal: durchhalten!
- So verführerisch es sein mag, sich bei den günstigen Eigenmarken der Drogeriemärkte rundum zu versorgen, lasst es bei der Gesichtspflege lieber sein. Zum einen werden diese Produkte ständig ausgelistet oder die Rezepturen umgestellt, so dass man regelmäßig vor dem Problem steht, dass man wieder eine neue Pflege suchen muss, wenn man gerade mit einer zufrieden war. Zum anderen sind die Inhaltsstoffe oftmals nur was für wirklich unproblematische und wenig empfindliche Hauttypen (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen).
Ich persönlich habe bei der Umstellung sehr gute Erfahrungen mit der Gesichtspflege von Martina Gebhardt gemacht. Bei Unreinheiten und Pickeln kann ich die Rhassoul-Reihe von Alva empfehlen. Insbesondere der Pickeltupfer ist bei mir wirklich der einzige, der hilft.
Ansonsten sind während der Umstellung auch Produkte mit Heilerde sehr hilfreich, da diese hilft, die Haut zu reinigen und von schädlichen Einflüssen zu befreien. Ganz tolle Masken gibt es z.B. von Luvos und von Cattier.
Auf Naturkosmetik umstellen – Dekorative Kosmetik
Viele Leute, die bei ihrer Pflege auf Naturkosmetik setzen, verwenden oftmals bei der dekorativen Kosmetik weiterhin konventionelle Produkte. Die Gründe sind vielfältig, aber oft bekommt man zu hören, dass dekorative Kosmetik im Bereich der Naturkosmetik einfach nicht das kann, was konventionelle vollbringt.
Wie so oft im Leben, gilt aber auch hier der kleine Satz: „Es kommt darauf an.“ Möchte man eine wasserfeste Mascara haben, wird man bei Naturkosmetik nicht fündig werden, denn dazu sind Silikone notwendig. Auch extrem deckende Foundations für den Highend-Bereich (z.B. HD-Fernsehsendungen) sind für Naturkosmetik einfach nicht möglich.
Vieles kann Naturkosmetik aber durchaus und ich finde, gerade im Bereich der dekorativen Kosmetik hat sich auch vieles getan. Es gibt zwischenzeitlich richtig toll pigmentierte Lidschatten, langanhaltende Lippenstifte und Mascaras, die einen nicht nach kurzer Zeit wie einen Panda aussehen lassen. Dafür muss man nicht mal zwangsläufig viel Geld ausgeben, denn selbst bei den Eigenmarken von dm und Rossmann habe ich schon richtig tolle Produkte gefunden.
Empfehlen würde ich den Umstieg auf Naturkosmetik in erster Linie bei den Lippenstiften. Da man sie direkt auf den Lippen aufträgt, ist es unvermeidlich, dass Bestandteile davon in den Körper gelangen und konventionelle Produkte sind sehr oft stark mit krebserregenden MOAH belastet (siehe auch Stiftung Warentest).
Aber auch bei Make-up kann ich nur dazu raten, da die enthaltenen Silikone bei konventionellen Produkten die Haut oftmals unnötig belasten. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ich konventionelles Make-up maximal 1-2 Tage benutzen konnte, danach habe ich massiv Pickel bekommen. Seitdem ich auf Naturkosmetik umgestiegen bin, habe ich dieses Problem überhaupt nicht mehr und ich kann täglich Make-up benutzen, ohne dass meine Haut negativ darauf regiert.
Umstellung auf Naturkosmetik – Worauf du sonst noch achten solltest
Da der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt ist, darf das theoretisch jeder auf seine Produkte schreiben. Gerade konventionelle Hersteller versuchen auch gern, ihren Produkten ein naturnahes Erscheinungsbild zu verpassen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man auf zertifizierte Naturkosmetik zurück greifen. Vertrauenswürdige Siegel sind z.B. NaTrue, BDIH, Ecocert und das neue Siegel COSMOS Standard.
Solltet ihr bei der Umstellung Probleme haben oder Fragen auftauchen, könnt ihr mir diese gern hier bei den Kommentaren hinterlassen oder mir bei Facebook oder Instagram persönlich schreiben.
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Tipps geben, die euch den Umstieg auf Naturkosmetik erleichtern. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch kurz über eure Erfahrungen berichtet. Was war positiv und was vielleicht eher negativ?
Natürlich könnt ihr hier auf dem Blog auch weiterhin regelmäßig erfahren, welche Naturkosmetikprodukte mich überzeugen konnten und welche eher nicht.
Danke für den aufschlussreichen Artikel. Ich stelle seit einigen Wochen meine Kosmetik konsequent auf Naturkosmetik um und fand den einen oder anderen Hinweis gerade sehr hilfreich. Lieben Gruß Pia
Super interessanter Artikel! Vielen Dank für deine ganzen Infos!
Hallo Michaela,
ein wirklich lesenswerter Artikel. Ich bin durch Zufall auf deinen Blog aufmerksam geworden und finde ihn echt klasse. Bin mittlerweile auch an der Umstellung und benutzte immer häufiger Naturprodukte. Ich merke bereits nach ein paar Wochen eine positive Veränderung.
Freue mich schon auf weitere Posts!
Vielleicht hast du Lust mal bei mir vorbeizuschauen.
Viele Grüße
Milena
Google hat mir den Weg zu dir genannt. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Ich werde mich mal in Ruhe durch die ganzen Artikel lesen. Bin gerade dabei, meine Pflege komplett umzustellen. Habe seit Jahren Hautproblem durch konventionelle Kosmetik und häufig Ausschläge oder juckende Haut, bzw. Haare. Seit ich beginne Naturkosmetik zu verwenden stellt sich tatsächlich Besserung ein. Lg Heike
Hallo liebe Michaela,
vielen lieben Dank für diesen interessanten und sehr lesenswerten Beitrag über die Umstellung zur Naturkosmetika. Ich fange selbst gerade an ebenfalls meine Beautysachen umzustellen. Und fange gerade mit den Haaren an. Auf silikonfreies Shampo und Haarkuren verzichte ich seit kurzem beziehungsweise achte beim Kauf darauf.
Hast du auch Erfahrungen zufällig über mit anderen Wirkstoffen versetzten Haarkuren. Neben Kokosnussöl gibt es inzwischen ja auch Haarprodukte auf Basilikum Basis, von denen ich gelesen habe.
Vielen Dank für diesen interessanten Artikel.
Ich habe selbst vor einiger Zeit begonnen, meine Pflege auf Naturkosmetik umzustellen, angefangen habe ich allerdings direkt mit der Gesichtspflege. Dein Beitrag hat mir allerdings nochmal ein paar gute und hilfreiche Tipps gegeben.
Ich habe schon viel Deinem Blog gestöbert und werde sicher eine treue Leserin werden!
Es ist wirklich Interessant, das der natürliche Duft eines Naturkosmetik Shampoos erst einmal abstoßend wirkt. Weil wir so konditioniert sind künstliche Düfte zu mögen. Ich habe aber immer noch mühe mit Duschgels und Shampoos weil ich finde es reinigt einfach nicht so gründlich wie herkömmliche Produkte. Ich bleibe trotzdem dran :) Mit Naturkosmetik Pflege habe ich deutlich weniger Probleme. Ich verwende Produkte von Bea Nature Naturkosmetik und bin hell auf begeistert. wenn man sich die grandiosen Inhaltsstoffe ansieht ist es jedesmal eine wohltat diese sich ins Gesicht zu massieren. Ich verwende eine Anti-Aging Nachtcreme mit bio kaktusfeigenkernöl „Göttlich“ und der Kamillen-duft verführt zum einschlaffen. Ich fühle und sehe einfach schöner aus seit ich Naturkosmetik benutze. Danke für deine Tipps und den guten Artikel.
Bei meinen Haaren habe ich schon vor einigen Jahren gemerkt, dass konventionelle Kosmetik ihnen nicht mehr gut tut. Ich vermute, dass das unter anderem an den Silikonen gelegen haben dürfte, die Probleme ja nur kaschieren, aber nicht beheben. Bei der Hautpflege habe ich den Umstieg auf Naturkosmetik erst vor einiger Zeit begonnen. Zuletzt habe ich ein Serum mit Meeresalgen von Grey Berlin für mich entdeckt, nachdem ich festgestellt habe, dass eine Tagescreme im Sommer für meine Haut einfach zu viel des Guten ist. Was die Düfte angeht, muss ich sagen, dass ich die Düfte von Naturkosmetik unendlich viel besser finde, als die von konventioneller Kosmetik. Eben weil sie natürlich riechen und das viel besser zu meinem Typ passt.