Wir haben uns ausgiebig auf der Vivaness 2019 umgeschaut und konnten einige Trends ausmachen. Erfahrt hier, welche das sind.

Auch dieses Jahr waren wir wieder in Nürnberg auf der Vivaness und haben uns für euch nach den Neuheiten der Naturkosmetik-Hersteller umgesehen. Dabei wurden auch einige Trends sichtbar:

Natürlicher Sonnenschutz

Spätestens, seitdem der Pazifikstaat Palau Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern verboten hat, die mit dem Korallensterben in Zusammenhang gebracht werden, ist klar geworden, dass es dringend Alternativen bedarf. So ist es nicht verwunderlich, dass gleich mehrere Naturkosmetikhersteller eine neue Sonnenschutzlinie auf der Vivaness vorgestellt haben.

Das Erfreulichste dabei: alle haben wirklich schöne Konsistenzen, lassen sich gut verteilen und weißeln eher wenig. Damit kommt richtig viel Bewegung in den Bereich Sonnenschutzpflege.

Naturkosmetik Sonnenschutz
Neue Sonnencremes z.B. von Speick

Wirkstoffkosmetik / Anti Aging

Der bereits im Vorjahr erkennbare Trend zu Produkten mit hoher Wirksamkeit und Anti-Aging-Wirkung, war auch dieses Jahr wieder vorhanden. Seren, Gesichtsmasken, Wirkstoffampullen und andere Produkte mit einem hohen Anteil an Wirkstoffen waren vielfach zu finden.

Inhaltsstoffe wie Hyaluron, Kaktusfeigenkernöl, OPC, Q10 oder gar Schneckenschleim sollen helfen, die Hautalterung zu verlangsamen und die Haut vor äußeren Einflüssen schützen.

Dr. Hauck Naturkosmetik
Anti Aging-Kosmetik mit Wirkstoffkomplex z.B. von Dr. Hauck

Naturkosmetik selber machen

Auch wenn das Angebot an Naturkosmetik immer größer wird und es für nahezu alle Ansprüche etwas passendes gibt, lässt sich ein deutlicher Trend in Richtung Selbermachen erkennen. Im Internet oder Bücher finden sich jede Menge DIY-Rezepte und auch die Hersteller gehen zunehmend auf diesen Trend ein. So bieten beispielsweise Farfalla und Primavera nicht nur verschiedene Komponenten zum Selbermachen an, sondern liefern auch direkt bewährte Rezepte.

Auch wir haben Spaß am selber machen und werden für euch zukünftig noch einige DIY-Beiträge schreiben.

Naturkosmetik selber rühren DIY
DIY-Naturkosmetik, hier eine Gesichtsmaske

Individualisierbare Naturkosmetik

Ein weiterer Trend, der erkennbar ist, ist das individuelle Anpassen von Produkten auf die eigenen Bedürfnisse. Dafür werden Basisprodukte angeboten, die sehr gut allein funktionieren, aber bei Bedarf sehr gut mit einigen Tropfen Öl, Hydrolaten, Pflanzenextrakten usw. angepasst werden können.

Auch bei der dekorativen Kosmetik lässt sich dies feststellen, denn direkt zwei Hersteller bieten ganz neu Paletten an, die man individuell selbst bestücken kann. Dies ist viel praktischer als Paletten, bei denen man letztlich nur 1-2 Farben nutzt und die schnell unattraktiv werden, wenn die Lieblingsfarbe leer ist. Mit den neuen Paletten kann man von Anfang an nur die Farben und Produkte hinein packen, die einem wirklich gefallen. Und ist ein Farbton leer, kann dieser separat nachgekauft und damit nachgefüllt werden.

Naturkosmetik individualisieren
Individualisierbare Naturkosmetik, hier von Farfalla (Basisprodukt + ätherisches Öl)
Individualisierbare Paletten, z.B. von BAIMS

Nachhaltigere Verpackungen / Zero Waste

Ein Kritikpunkt, den viele Naturkosmetikhersteller sich immer wieder anhören müssen, ist die Tatsache, dass die Natürlichkeit und Nachhaltigkeit spätestens bei der Verpackung aufhört. So ist der überwiegende Anteil der Produkte noch immer in Plastik verpackt, da Hygienevorschriften, Händler, aber auch Kunden eine leichte und sichere Verpackung verlangen. Glücklicherweise lässt sich aber ein Trend entdecken, dass die Hersteller sich bemühen, nachhaltigere Wege in Sachen Verpackung zu beschreiten. Beliebt ist dabei neben Glas der Einsatz von Bioplastik, d.h. Plastikverpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Aber auch das erste Mehrwegsystem für Kosmetikverpackungen haben wir entdeckt. Dieses funktioniert quasi genauso wie das Pfandsystem bei Mehrweggetränkeflaschen. Mal sehen, ob sich das durchsetzen kann.

Außerdem lässt sich ein Trend hin zu Seifen und festen Shampoos erkennen, die gänzlich ohne Plastikverpackung auskommen.

Urtekram Verpackung aus Zuckerrohr
Nachhaltigere Verpackungen, wie z.B. von URTEKRAM

Minimalismus

Ellenlange Listen mit Inhaltsstoffen sind durchaus auch in der Naturkosmetik zu finden und schrecken oftmals eher ab. Deshalb ist ein Trend zu Minimalismus nicht wirklich verwunderlich. So findet man immer häufiger Hydrolate und Öle zur Gesichtspflege statt umfangreich komponierter Gesichtswasser oder -cremes.

Aber auch bei den Cremes und Lotions finden sich Produkte, die mit einigen wenigen, ausgewählten Zutaten auskommen. Alles ganz getreu dem Motto: „weniger ist mehr“.

Zoya goes pretty Hydrolate
Hydrolate, hier z.B. von Zoya Goes Pretty

Aromatherapie

Die tolle Wirkung von ätherischen Öle auf Gesundheit und Wohlbefinden wird zunehmend in den Vordergrund gestellt und es gibt neben reinen ätherischen Ölen auch immer mehr Duftmischungen für verschiedenste Anwendungsbereiche, z.B. bei Erkältungen, Kopfschmerzen, zum besseren Schlafen, für die Wechseljahre usw.

Damit man nicht immer unbedingt einen Diffusor oder eine Duftlampe benötigt, gibt es viele Produkte mittlerweile auch als Spray oder Roll-on. So passt die Aromatherapie auch perfekt ins Reisegepäck oder die Handtasche.

Aromatherapie
Aromatherapie mit ätherischen Ölen und Sprays, z.B. von Farfalla

Sonstiges

Insgesamt lässt sich feststellen, dass Naturkosmetik sich immer weiter von seinem früheren Öko-Image verabschiedet. Stylische Verpackungen, durchdachte Lösungen, angenehme Konsistenzen, tolle Düfte und insgesamt mehr Lifestyle und Lebensgefühl sind durchgängig zu finden.

Viele neue Marken und Produkte machen Naturkosmetik außerdem zunehmend vielseitiger und spannender.

Insgesamt hat die Vivaness unseren Eindruck und unsere Gedanken zum Thema „Wie entwickelt sich die Naturkosmetik? – Trends und Zukunftsaussichten“ in vielerlei Hinsicht bestätigt.

Welche Neuheiten es im Detail gab, erfahrt ihr in Kürze.

 

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